Claus Mannsbart

Der Katzenbändiger

Es ist ein Sonntagsauto. Ein Fahrzeug, das man nicht eben mal zur Fahrt in den Supermarkt nutzt. Ein Auto, das die Blicke der Passanten auf sich zieht. Das denjenigen, der mitfahren darf, ehrfürchtig aufs Cockpit und das hochwertige Interieur schauen lässt. Jaguar-Oldtimer sind eine Besonderheit - und die große Leidenschaft des Buchbrunners Claus Mannsbart.

Claus Mannsbart ist das, was man flapsig einen Autoschrauber nennt.

Nie ein neues Auto gekauft

Schon mit 14 Jahren wurde er "infiziert" - sein Bruder und Kumpels nahmen ihn damals mit in die Werkstatt, als sie an ihren Mopeds und Autos herumschraubten. Schnell griff auch Claus Mannsbart zu Schraubenschlüssel und anderen Werkzeugen. Mit 15 Jahren machte er mit Sondergenehmigung seinen Mopedführerschein, mit 22 fuhr er für den Automobilclub Kitzingen (AMC) deutschlandweit Geländesport- und Motocross-Rennen.

Mit den Jahren wuchs die Leidenschaft für die Technik - und damit auch sein Wissen. Irgendwann waren es nicht mehr die Motorräder, für die er sich begeisterte, sondern Autos. Erst Fiat, dann Mercedes, aber immer alte Autos. "Ich habe mir noch nie ein neues Auto gekauft", sagt der Buchbrunner. "Die haben keinen Charme." Sehr viel Charme haben dagegen die Fahrzeuge, für die er sich seit seinem 50. Geburtstag begeistert: Jaguar-Oldtimer. Erst erwarb er einen Jaguar XJ6. Drei Jahre später den Jaguar Daimler Double six. Wer nur moderne Autos kennt, wird über diese Bezeichnungen stolpern. "Daimler und Jaguar haben 1960 fusioniert", erklärt Claus Mannsbart.
Über 70 ist der Buchbrunner inzwischen und hat mit den Jahren gleich mehrere Jaguar von Grund auf restauriert. Er kennt jede Schraube, jedes Bauteil, weiß, wo er im Fall des Falles Ersatz bekommt. "Bei Jaguar bekommt man fast alle Teile. Die Engländer haben das gepflegt." So sei das Fahrwerk von 1965 bis 1990 im Prinzip gleich geblieben. "Bei deutschen Autos findet man das selten."

Zwei fast gleiche Faherzeuge
Wie viel Zeit und Geld er in die Fahrzeuge steckt? "Das wird nicht gezählt", sagt Mannsbart. Klar ist: "Es rechnet sich nicht." Aber das ist eben so bei einem Hobby und einer Leidenschaft. Sind die Fahrzeuge technisch und optisch wieder in Schuss, verkauft er sie zum Teil, einige behält er aber auch. Drei fahrbare Jaguar hat er derzeit, einer davon ist angemeldet. Zwei sind untergestellt, und wer sie betrachtet, wird sich wundern: Der eine blau, der andere golden - ansonsten sehen sie gleich aus. Beide Baujahr 1967 beziehungsweise 1968, beide Rechtslenker. Und trotzdem ist der eine ein Daimler 420, der andere ein Jaguar 420. Die Fahrzeuge sind baugleich - bis auf den Kühlergrill. Der ist beim Daimler gerippt und beim Jaguar glatt.
 Den Jaguar, der momentan angemeldet ist, hat Mannsbart 2004 erworben und musste auch ihn erst wieder technisch auf Vordermann bringen. Er liebt es, mit diesem Auto zu fahren. "Jaguar ist was anderes als Mercedes", findet der AMCler. "Das Image ist was anderes." So ähnlich wie Porsche, nur das Porsche sportlich sei und Jaguar viel mehr Eleganz habe.

Oldtimer-Ausfahrten des AMC 
Alte, elegante Autos sind es auch, die beim Oldtimersommer des AMC auf den Straßen im Landkreis unterwegs sind. Die Ausfahrten gibt es seit vielen Jahren, auch Claus Mannsbart war früher regelmäßig dabei. Nach der Corona-bedingten Pause startet der Club wieder mit den Rundfahrten, allerdings mit etwas strengeren Regelungen als in den Vorjahren, wie Rainer Gutzeit erklärt. Mitfahren dürfen nur Oldtimer, also Autos, die tatsächlich mindestens 30 Jahre alt sind. "Es handelt sich um eine Oldtimerveranstaltung. Da haben neuere Fahrzeuge eigentlich nichts zu suchen." Damit wird der Kreis zwar kleiner, aber es sind eben nur noch besondere Schmuckstücke dabei.

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